Fur alle Formen gilt, dass die Kopfhaut moglichst wenig gereizt werden darf, weil das die Psoriasis verstarken kann (Koebner- oder Rebound-Effekt). Nicht nur Kratzen ist problematisch. Man sollte seine Haare moglichst nicht hei? fonen, farben, tonen, keine Dauerwelle machen lassen oder Haarspray benutzen. Es ist nicht gut, sehr lange eine Kopfbedeckung zu tragen. Wenn Schuppen ausgewaschen werden, ist die Haut dabei moglichst sanft und nicht aggressiv zu behandeln. Meist wird Salicylsaure (3-15%) empfohlen, entweder in Vaselin, Olivenol oder in einer leicht auswaschbaren Salbe. Ist die Kopfhaut stark entzundet, kann Kortison oder Teer hinzugefugt werden. In weniger starken Fallen reicht es aus, Olivenol zum Entschuppen zu nehmen. Steinkohlenteer enthalt krebsauslosende Stoffe, wenn auch sehr niedrig dosiert. Es darf es nicht in der Schwangerschaft, Stillzeit oder im Sauglingsalter verwendet werden. Es gibt Fertigpraparate, die deutlich milder und besser auswaschbar sind und sehr gut abschuppen: Die Gele Babybene und Dermabene enthalten Ole und Pflanzenstoffe. Der Saalux-Schuppenloser ist ein Gemisch aus Traubenkern- und Rizinusol. Loyon ist ein Silikon-Flie?ol, das in die Plaques eindringt und ihren Zusammenhalt zerstort. Danach wird die Kopfhaut gewaschen. Zuerst lasst man ein normales, mildes Shampoo 3-5 Minuten einwirken, damit sich moglichst viele Schuppen losen konnen. Dann lasst man noch einmal ein medizinisches Haarwaschmittel einwirken. Losen Sie die Schuppen aber nicht mit Gewalt, d.h. rubbeln Sie nicht zu stark auf der Kopfhaut und meiden Sie scharfen Kamme oder Bursten. Oft verliert man beim Auswaschen der Schuppen deutlich mehr Haare als sonst. Das ist normal, weil Haare an den Schuppen kleben. Keine Angst, im Normalfall erneuern sich diese Haare wieder, solange die Wurzeln nicht beschadigt sind. Es gibt viele Moglichkeiten, die Kopfhaut zu behandeln. Bei der Psoriasis kann ein Mittel, das fur einige Zeit hilft, irgendwann nicht mehr wirken. Es gibt starke und milde Praparate. Jeder Psoriatiker muss im Laufe seines Lebens ausprobieren, welchen Therapien er vertraut, welche er ausprobieren will oder welche er erneut anwenden mochte. Es gibt nicht die eine Behandlung, die fur alle gleich gut ist. Grundsatzlich aber sollte man alles mit dem behandelnden Arzt besprechen. Auf jeden Fall muss der Haarboden regelma?ig, d.h. einmal wochentlich ruckgefettet werden z.B. mit Oilatum Seife. Das ist besonders notwendig, wenn man alkoholhaltige Tinkturen (Losungen) benutzt, weil die die Haut austrocknen. Bei einer leichten Kopfpsoriasis reicht es oft aus, ein gutes Shampoo zu benutzen, das speziell fur Psoriatiker entwickelt wurde. und z.B. Pyrithion-Zink oder Ketoconazol enthalt. Au?erdem gibt es Shampoos mit Steinkohle-Teer als Fertigpraparat oder als Rezeptur. Die mussen aber vom Arzt verschrieben werden. Nicht verschreibungspflichtig sind Shampoos mit schwefelhaltigem Schiefer. Die werden oft mit teerhaltigen gleichgestellt, sind aber deutlich milder.